Vom Radschuhexperten und Gründer von SOLESTAR

Das Angebot an Fahrradschuhen und ihre Unterschiede sind groß. Doch beim Fahrradschuhkauf zählt: Der Schuh muss gut sitzen! Oliver Elsenbach betreut Radfahrer seit vielen Jahren in Fragen rund um Fahrradschuhe und verfügt über einen Erfahrungsschatz, der in der Radsportwelt einzigartig ist.

  • TIPP #1: Auf die Schuhlänge kommt es an

    Bei Radschuhen wird die richtige Schuhlänge anders ermittelt als beim Kauf von Alltags- oder Laufschuhen. Da beim Radfahren keine Abrollbewegung wie beim Gehen oder Laufen stattfindet, benötigt der Fuß keinen zusätzlichen Platz im vorderen Schuhbereich. Ein paar Millimeter Platz vor den Großzehen im Radschuh reichen völlig aus. Ist der Schuh zu lang, können die Cleats nicht biomechanisch montiert werden. Ein Verlust an Kraftübertragung ist die Folge.

  • TIPP #2: Die Weite muss eng, aber dennoch bequem sein

    Nachdem du nun die Länge ermittelt hast, prüfe die Weite des Schuhs. Der Vorfußbereich ist der breiteste und auch empfindlichste Bereich in Bezug auf die Kraftübertragung beim Radfahren. Der Schuh sollte hier fest sitzen, aber auf keinen Fall drücken.Bedenke, dass der Fuß bei längeren Trainingseinheiten etwas breiter wird. Du solltest also noch ein paar Millimeter Spielraum haben, damit der Schuh auch nach längerem Fahren nicht drückt.Falls sich der Schuh im Vorfußbereich zu eng anfühlt oder deinem Fuß zu viel Platz lässt, dann ist diese Marke einfach nicht für deinen Fuß gemacht. Mache nicht den klassischen Fehler und greife zu einer Nummer größer, sondern greif lieber zu einer anderen Schuhmarke. Es mag manchmal eine unangenehme Wahrheit sein, aber manche Marken sind einfach nicht für deinen Fuß gemacht.

  • TIPP #3: Fester Halt

    Der optimale Radschuh bietet einen festen Sitz im Fersenbereich. Weder darf man beim Gehen aus dem Schuh rutschen, noch darf der Schuh drücken oder Schmerzen verursachen. Bei korrektem Sitz darf sich die Ferse im Schuh nicht bewegen. Auch am Fußrücken sollte der Schuh fest sitzen. Der Schaft des Schuhs, also der Bereich, der den Fuß bedeckt, sollte den Fuß dort angenehm fest umschließen. Beim Anprobieren sollte sich der Schuh fest und bequem anfühlen.

  • TIPP #4: Gut verschließen

    Achten Sie auf das Verschlusssystem. Es sorgt dafür, dass der Schuh auch bei größter Belastung, wie sie während der Zugphase beim Radfahren auftritt, den gesamten Fuß fest umschließt und den nötigen Halt bietet. Schnallen und Klettverschlüsse dürfen auf keinen Fall drücken. Bei Drehverschlüssen ist es notwendig, dass die Umlenkpunkte richtig positioniert sind, um optimale Stabilität zu gewährleisten. Achten Sie darauf, dass das Obermaterial des Schuhs beim Schließen keine Falten wirft, da dies zu Druckstellen am Fuß führen könnte. Bilden sich beim Schließen Falten im Obermaterial, ist dies oft ein Zeichen dafür, dass der Radschuh nicht optimal sitzt.

  • TIPP #5: Steife Sohlen und festes Obermaterial

    Als Faustregel für die Schuhsohle gilt: je steifer, desto besser. Das gilt nicht nur für die Performance, sondern auch für den Tragekomfort – auch wenn das zunächst paradox klingen mag. Der Fuß bleibt dadurch stabiler und ermüdet weniger. Anders verhält es sich beim Obermaterial: An Stellen der Kraftübertragung sollte das Obermaterial des Schuhs möglichst fest sein, an empfindlicheren Fußpartien hingegen generell weicher gepolstert.

1 von 5

Eine gute Einlegesohle macht einen großen Unterschied

Alle Radschuhe sind werkseitig mit einer einfachen Einlegesohle ausgestattet, deren primäre Funktion die Dämpfung ist, die aber keine biomechanische Funktion erfüllt.

SOLESTAR Einlegesohlen haben eine spezielle, patentierte Konstruktion und einen stabilen Innenkern aus Glasfaser oder Carbon. Dieser optimiert die Position des Fußes im Schuh und hält ihn dort, wo er die Kraft optimal übertragen kann. Im Profiradsport ist Solestar mittlerweile Standard, aber der Wert einer guten Einlage ist für jeden Radfahrer von großem Wert, da sie einen großen Einfluss auf die Ergonomie des Fahrers hat.