Steißbeinschmerzen beim Radfahren
Wenn beim Radfahren Beschwerden am Steißbein auftreten, können selbst kurze Ausfahrten zur Qual werden. Die Ursachen zu verstehen und zu wissen, wie man sie gezielt angeht, ist der Schlüssel zu schmerzfreiem Radfahren.
Häufige Ursachen für Steißbeinschmerzen beim Radfahren
Steißbeinschmerzen beim Radfahren sind weiter verbreitet, als man denkt – besonders bei Fahrerinnen und Fahrern, die viele Stunden im Sattel verbringen. In den meisten Fällen entstehen sie durch eine Kombination mehrerer Faktoren, doch es gibt drei Hauptursachen, die man kennen sollte, um den Beschwerden gezielt vorzubeugen.
Direkter Druck auf das Kreuzbein
Ein zu harter oder falsch geformter Sattel kann direkten Druck auf das Steißbein ausüben, was nach jeder Fahrt zu Reizungen und Schmerzen führen kann. Diese Art von Beschwerden verschlimmert sich meist bei längeren Fahrten oder wenn nur wenig Polsterung vorhanden ist.
Instabilität des Beckens durch schlechte Unterstützung
Wenn das Becken nicht richtig gestützt wird, kann jeder Pedaltritt Mikrobewegungen verursachen, die den Kreuzbeinbereich reizen. Dies passiert häufig, wenn eine Seite des Sattels niedriger ist oder wenn der Fahrer sein Gewicht nicht gleichmäßig auf beide Sitzknochen verteilt.

Längeres nach vorne gebeugtes Sitzen
Eine über längere Zeit eingenommene nach vorne geneigte Haltung kann das Steißbein überlasten. Eine gekrümmte Sitzposition verlagert das Gewicht nach hinten und übt Druck auf einen Bereich aus, der nicht dafür ausgelegt ist, dauerhaft belastet zu werden.
Wie man Steißbeinschmerzen nach dem Radfahren lindert
Wenn bereits Beschwerden auftreten, ist der erste Schritt, den direkten Druck zu reduzieren. Legen Sie für ein paar Tage eine Pause ein und kühlen Sie die betroffene Stelle, um Entzündungen zu lindern.
Auch Anpassungen am Sattel – Höhe, Neigung und Form – können einen großen Unterschied machen. Zusätzlich hilft das gezielte Stärken der Rumpf- und Gesäßmuskulatur, da ein stabiles Becken Stöße besser abfängt und den unteren Rücken schützt.
Die Rolle geeigneter Einlegesohlen für die Beckenstabilität
Viele Radfahrer denken bei Steißbeinschmerzen nicht an ihre Füße, dabei ist der Zusammenhang direkt. Geeignete Einlegesohlen helfen, die gesamte Körperkette von unten nach oben zu stabilisieren und verhindern Ausgleichsbewegungen, die sich letztlich negativ auf das Becken auswirken.

Kontrolle der Fußbewegung und der aufsteigenden Bewegungskette
Eine gute Fußkontrolle reduziert unnötige Bewegungen im Sprunggelenk, Knie und in der Hüfte. Dadurch bleibt der Tritt effizient und symmetrisch, was die Torsion auf Kreuzbein und Steißbein verringert.
Unterstützung des Fußgewölbes und Ausrichtung der Sitzbeinhöcker
Einlegesohlen mit Unterstützung des Fußgewölbes helfen dabei, die Sitzbeinhöcker korrekt auszurichten. Dadurch wird verhindert, dass sich das Becken ungleichmäßig dreht oder kippt, was den Druck am unteren Ende der Wirbelsäule reduziert.
Weitere Empfehlungen: Sattel, Neigung und Technik
- Geeigneter Sattel: Wählen Sie einen Sattel mit Mittelkanal oder ergonomischem Design, um den Druck auf das Steißbein zu entlasten.
- Korrekte Neigung: Eine leichte Neigung nach vorne (1–2°) kann helfen, den Druck im hinteren Bereich zu reduzieren.
- Tritttechnik: Achten Sie auf eine gleichmäßige Trittfrequenz und vermeiden Sie ein Auf- und Abwippen auf dem Sattel.
- Gesamtposition überprüfen: Stellen Sie sicher, dass Lenker- und Sattelhöhe eine ausgewogene, stabile Haltung unterstützen.
Steißbeinschmerzen beim Radfahren sollten nicht ignoriert werden. Mit kleinen Anpassungen an Ausrüstung, Technik und Fußstütze können Sie Ihre Fahrten schmerzfrei genießen und Ihr langfristiges Wohlbefinden schützen.
